Rofo 2002; 174(2): 241-242
DOI: 10.1055/s-2002-20110-2
Leserbrief
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Stellungnahme

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Publication Date:
29 April 2004 (online)

Stellungnahme

Unser Artikel bezieht sich auf interventionelle Eingriffe innerhalb einer im Wesentlichen diagnostisch ausgerichteten CT-Abteilung im Klinikum Großhadern. Dieses Umfeld bedingt, dass Eingriffe mit höheren Sterilitätsanforderungen nicht durchgeführt werden können. Das von Prof. Jacob entwickelte System hingegen ist ein festmontiertes System ohne Atemgating, welches im Wesentlichen für Skeletteingriffe, Neuronavigation und HNO-Navigation evaluiert wurde. Die von uns durchgeführten Interventionen und Biopsien finden zu deutlich über 95 % am Körperstamm statt und erfordern zum praktikablen Einsatz meistens ein Atemgating. Zusätzlich ist jegliche Patientenbewegung nach Registrierung bei dem von Prof. Jacob entwickelten System aus methodischen Gründen nicht ohne Neuregistrierung gestattet. Durch die erhaltene Relation der hautfixierten Ortungssensoren zum Patienten stellen mäßige Patientenbewegungen für das von uns verwendete System kein Problem dar.

Wir sehen daher das von Prof. Jacob verwendete System in der vorgestellten Form eher als OP-System am narkotisierten Patienten für Eingriffe, welche keine Bewegungskorrektur erfordern. Für das durchschnittliche Eingriffsspektrum in der Radiologie jedoch erscheint uns das von uns evaluierte System zum heutigen Zeitpunkt besser geeignet, da sich der Patient deutlich überwiegend nicht in Narkose befindet und relativ häufig kleinere unbeabsichtigte Bewegungen vorkommen.

Die von Prof. Jacob geschilderten Unterschiede der Systeme und auch teilweise Vorteile eines optischen Lokalisationssystems treffen im Wesentlichen zu. Unser System hat jedoch nur initial eine Videoübertragung der Bilder ins Navigationssystem verwendet, seit November 2000 dann durchweg mittels DICOM-Transfer. Die magnetische Interferenz zum Untersuchungstisch ist eine unvermeidliche Einschränkung, welche bei entsprechender Patientenpositionierung vor dem Eingriff jedoch fast immer beherrschbar ist.

Wir müssen jedoch Prof. Jacob und seiner Arbeitsgruppe Recht geben, dass das von ihm entwickelte Spezialsystem zuerst eine Echtzeitnavigation ohne Atemgating ermöglichte, und möchten deshalb auf folgende Veröffentlichung hinweisen: Jacob AL et al.: A whole-body registration-free navigation system für image-guided surgery and interventional radiology. Invest Radiol 2000; 35 (5): 279 - 88. Die von uns getroffene Aussage bezog sich daher ausschließlich auf die im Artikel erwähnten Systeme und ist daher missverständlich.

N. Holzknecht, München

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