Z Orthop Unfall 1999; 137(1): 7-9
DOI: 10.1055/s-2008-1037028
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Über die Bedeutung des Halophänomens um die lange Bizepssehne in der Sonografie der Schulter

The Sign of Hypoechoic Area around the Long Biceps Tendon in Shoulder Sonography - Underlying PathologyS. Rupp, R. Seil, D. Kohn
  • Orthopädische Universitäts- und Poliklinik Homburg/Saar (Direktor: Prof. Dr. med. D. Kohn)
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Publication Date:
14 May 2008 (online)

Zusammenfassung

Fragestellung: Die Untersuchung sollte die Frage klären ob das sonografisch nachweisbare Halophänomen der langen Bizepssehne ein verläßliches Zeichen eines intra-artikulären Ergusses des Schultergelenkes ist.

Methodik: Teil 1: Bei 10 aufeinanderfolgenden Patienten, die zur Schulterarthroskopie anstanden, wurde im Operationssaal eine Sonografie zum Ausschluß eines Halophänomens durchgeführt. Danach wurde das Gelenk punktiert und mit 30 ml physiologischer Kochsalzlösung aufgefüllt. Nach mehrmaligem Durchbewegen wurde erneut sonografiert und gezielt nach einem Halophänomen gesucht.

Teil 2: Bei 10 aufeinanderfolgenden Patienten, die zur Schulterarthroskopie anstanden und präoperativ sonografisch ein Halophänomen aufwiesen, wurde das Gelenk auf Ergußbildung geprüft. Kein Patient hatte eine entzündlich rheumatische Grunderkrankung.

Ergebnisse: Teil 1: In 9 von 10 Fällen konnte ein deutliches Halophänomen induziert werden, welches sich typischerweise am distalen Ausgang des Sulcus intertuber-cularis fand. Die approximierte Fläche des Halos betrug 1,07 (±0,13) cm2. In einem Fall war kein Halo nachweisbar. Möglicherweise lag eine Fehlinjektion vor.

Teil 2: Bei allen 10 Patienten konnte ein intraartikulärer Erguß nachgewiesen werden. In 3 Fällen entleerte sich der Erguß spontan aus dem Arbeitsschaft, in 7 Fällen zeigte sich bei der Arthroskopie eindeutig ein Flüssigkeitsspiegel im Gelenk.

Schlußfolgerung: Sonografisch läßt sich ein intraartikulärer Erguß des Schultergelenkes indirekt durch die Halo-bildung um die lange Bicepssehne nachweisen.

Abstract

Objective: The objective was to evaluate the Sonographie sign of a hypoechoic area (“halo-sign”) around the long biceps tendon as an equivalent of intraarticular effusion.

Methods: Part 1: Ten patients scheduled for Shoulder arthroscopy underwent ultrasonography immediately before surgery. If there was no hypoechoic area around the long biceps tendon 30 ml of NaCl-solution (0.9%) were injected into the Joint. After repetitive passive motion the patient underwent a second ultrasonography.

Part 2: Ten consecutive patients with a hypoechoic area around the long biceps tendon underwent Shoulder arthroscopy. During this procedure they were examined for intraarticular effusion. Patients with rheumatoid disease were exeluded from the study.

Results: Part 1: In 9 of 10 patients a hypoechoic area around the long biceps tendon was induced by injection into the Joint. The area was 1,07±0,13 cm2. In one case we could not induce the described phenomenon.

Part 2: In all patients with a hypoechoic area around the long biceps tendon an intraarticular effusion was f ound at arthroscopy.

Conclusion: A hypoechoic area around the long biceps tendon correlates with fluid in the synovial sheet and indicates effusion within the glenohumeral Joint.

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