Laryngorhinootologie 1998; 77(9): 525-527
DOI: 10.1055/s-2007-997018
Kasuistik

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Ungewöhnliche Metastasierung eines Nierenzellkarzinoms

Ein Fallbericht mit LiteraturübersichtUnusual Metastasis of a Hypernephroma. Case Report and Literature ReviewF. Menauer, W. J. Issing
  • Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkranke, Klinikum Großhadern, Ludwig-Maximilians-Universität München (Direktor: Prof. Dr. E. Kastenbauer)
Further Information

Publication History

Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund: Die Fernmetastasierung eines Nierenzellkarzinoms in den Kopf-Hals-Bereich ist selten. Über eine Metastasierung in den Larynx, Hypopharynx, in die Nasennebenhöhlen und den Schädel wurde bereits berichtet. Wir berichten über eine 55jährige Patientin, bei der 10 Jahre nach Tumornephrektomie der rechten Niere eine Metastase im weichen Gaumen im Bereich des linken oberen Tonsillenpols diagnostiziert wurde. Nach laserchirurgischer Entfernung konnte durch histologische Aufarbeitung des Operationspräparates die Diagnose einer Metastase eines Nierenzellkarzinoms gesichert werden. Ergebnisse und Schlußfolgerung: Bei Patienten mit einem Nierenkarzinom kann auch viele Jahre nach der Therapie des Primärtumors eine Metastasierung beobachtet werden. Selten finden sich Metastasen im Kopf-Hals-Bereich, diese können mit einem gutartigen Tumor wie beispielsweise einem Hämangiom oder entzündlichem Granulationsgewebe verwechselt werden. Die Therapie der Wahl ist die radikale chirurgische Entfernung.

Summary

Background: The occurrence of metastasis of renal cell carcinomas in the head and neck region is extremely rare. Metastasis in the larynx, hypopharynx, and the nasal sinuses has been reported. We report here about a 55-year-old female with metastasis in the soft palate and tonsil, which occurred 10 years following tumor nephrectomy. Results and Conclusions: The incidence of metastasis in renal cell carcinomas can be observed even many years following initial curative treatment of the primary tumor. Although rare in the region of the head and neck, they can often be mistaken for benign tumors such as hemangiomas or inflammatory tissue. The treatment of choice is radical surgical resection.

    >