Sportverletz Sportschaden 1994; 8(2): 73-82
DOI: 10.1055/s-2007-993457
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Verletzungsmuster beim Skifahren weltweit

Können die derzeitigen Einstellrichtlinien die Verletzungen auch in Zukunft reduzieren?Injury patterns in ski accidents world wide - Can the present guidelines for binding adjustments reduce ski injuries also in the future?S. Röhrl1 , W. Hauser1 , P. Schaff1 , B. Rosemeyer2
  • 1BASIS Institut/TÜV Product Service, München
  • 2Staatl. Orthopädische Klinik Harlaching, München
Teile dieser Arbeit entstanden im Rahmen der Dissertation von Herrn S. Röhrl an der Med. Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München, in Vorbereitung.
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Publication Date:
12 January 2008 (online)

Zusammenfassung:

Betrachtet man Skistatistiken der ganzen Welt, so ist der Trend bei Skiverletzungen allgemein rückläufig. Führt man die Statistik von Hauser und Gläser (20) weiter, zeigt sich ein Rückgang des Gesamtverletzungsrisikos pro 1000 Skitage von 7 Verletzungen im Jahr 1960 auf 2 Verletzungen pro 1000 Skitage im Jahr 1990. Betrachtet man die letzten 5 Jahre, so ist eine Stagnation festzustellen, und für die nahe Zukunft ist hier auch keine Änderung zu erwarten. Bedeutend ist jedoch die Tatsache, daß die Zahl der Knieverletzungen in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Besonders weibliche Skifahrer haben ein erhöhtes Risiko für Knieverletzungen (36, 15, 12), wobei kombinierte Bandverletzungen, die das mediale Kollateralband (MCL) einschlossen, den größten Teil ausmachen. Da die derzeitigen Einstelltabellen diese neue Entwicklung in keinster Weise berücksichtigen, erachteten wir es als notwendig, diese genauer nach Vor- und Nachteilen zu untersuchen. Letztendlich war das Ziel, einen Vorschlag für ein neues Sicherheitssystem zu geben. Mit Hilfe einer neuen Einstelltabelle und der Forderung, dem einzelnen Skifahrer mehr Verantwortung zu überlassen, versuchten wir einen neuen Sicherheitsgedanken zu schaffen, der aus der Einstelltabelle, einem empfohlenen Auslöse-Selbsttest und einer “Gangschaltung” für die Bindung besteht. Dies könnte als neue Basis für ein weltweites Skisicherheitssystem dienen.

Abstract

World wide injuries show an overall reduction in skiing injuries. Updating the work of Hauser and Gläser (20) the average injury value declines from about 7 injuries per 1000 skidays in 1960 to 2 injuries per 1000 skidays in 1990. A stagnation can be reported for the past 5 years and no dramatic reduction is to be expected. Important, however is the trend of increasing knee injuries. As the risk for knee injuries was prevalent for female skiers (36, 15, 12) we also found a higher number of combined knee injuries especially including the medial collateral ligament (MCL). As the current binding adjustments do not focus on them, we are having a closer look about the advantages and disadvantages of each method. The final result is a suggestion for a radical change. By means of a new binding setting method and the demand for more responsibility to the skier we try to create a new skiing safety idea consisting of the setting table, a recommended binding release test and a gear binding. This is supposed to serve as the basis for a new safety approach.

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