Urinary incontinence – The family caregivers’ perspective

Abstract

Urinary incontinence can be expected to present an issue in domestic care with various conditions and ways of dealing with the situation. This pilot study investigates the kinds of coping strategies developed by family caregivers of urinary incontinent persons. Therefore, it seeks to explore how family caregivers experience and shape everyday life with an incontinent family member.

Based on a qualitative design, problem-centered interviews were carried out with 10 family caregivers (4 men, 6 women) and analyzed according to Grounded Theory.

The results show that family caregivers place major emphasis on maintaining continence, which is conceived as an expression of concern for the care-dependent person. The data facilitated the development of four major concepts: incontinence as a cause of dependency, feelings of shame, striving for continence and coping with incontinence. These concepts indicate that family caregivers look for strategies to provide the incontinent family member with the opportunity of (self-) controlled excretion. Yet this kind of support is linked to feelings of shame on both parts.

Zusammenfassung

Da die Prävalenz der Harninkontinenz mit fortschreitendem Alter und zunehmender Pflegebedürftigkeit zunimmt, ist davon auszugehen dass Harninkontinenz ein Thema in der häuslichen Pflege darstellt, welches zu besonderen Bedingungen und diversen Gestaltungsmöglichkeiten führen kann. Diese Pilotstudie hat zum Ziel, Bewältigungsstrategien von pflegenden Angehörigen, die ein harninkontinentes Familienmitglied pflegen, zu untersuchen. Es wird der Frage nachgegangen, wie pflegende Angehörige den Alltag mit einem harninkontinenten Familienmitglied erleben und gestalten.

Basierend auf einem qualitativen Design, wurden mit 10 deutschen pflegenden Angehörigen (4 Männer, 6 Frauen) problemzentrierte Interviews geführt und diese in Anlehnung an die Methode der Grounded Theory ausgewertet.

In den Ergebnissen dieser Studie zeigt sich, dass im Zuge abnehmender körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit pflegebedürftiger Familienmitglieder die pflegenden Angehörigen dem Erhalt der Kontinenz, als Ausdruck der Sorge um den Pflegebedürftigen, eine bedeutende Rolle zuschreiben. Aus den Daten entwickelten sich vier Schwerpunktkonzepte: Inkontinenz als Zeichen zunehmender Pflegebedürftigkeit, Schamgefühl, Streben nach Kontinenz und Bewältigung von Inkontinenz. Diese zeigen dass pflegende Angehörige Strategien suchen, um ihren inkontinenten Familienmitgliedern die Möglichkeit zu geben, ihre Ausscheidungen kontrolliert verrichten zu können. Erkennbar ist, dass diese Hilfe für beide Seiten mit Scham verbunden sein kann und dass die Hilfen am Tag und in der Nacht nicht die gleiche Intensität aufweisen können.