Patientenzufriedenheit – ein Maß für Behandlungserfolg?

Zusammenfassung

Der Stellenwert der Patientenzufriedenheit in der psychotherapeutischen Versorgung wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Die vorliegende Arbeit stellt die Rolle des Konstrukts im Wechselspiel zwischen Effektivität, Ökonomie und Akzeptanz therapeutischer Maßnahmen dar. Nach einem Überblick über verschiedene Verfahren zur Messung der Patientenzufriedenheit werden anhand von Daten aus der Qualitätssicherung drei Validitätsaspekte von Patientenzufriedenheit näher untersucht. Anhand des ZUF-8 werden Beziehungen zwischen der Patientenzufriedenheit und den Behandlungsergebnissen, dem weiteren Inanspruchnahmeverhalten der Patienten sowie Aspekten der therapeutischen Arbeitsbeziehung untersucht. Hierbei zeigt sich, dass der Zusammenhang zwischen Behandlungsergebnissen und der Zufriedenheit nicht besonders groß ist. Im weiteren Inanspruchnahmeverhalten unterscheiden sich unzufriedene von zufriedenen Patienten. Der Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit und der therapeutischen Arbeitsbeziehung ist hierbei zum Teil deutlich für einzelne Aspekte der Arbeitsbeziehung. Die gefundenen Effekte sind relativ gesehen sehr groß, absolut betrachtet fallen diese Effekte jedoch eher klein aus. Dies liegt v. a. an dem Umstand, dass nur sehr wenige Patienten im Anschluss an ihre Behandlung Unzufriedenheit äußern.

Summary

The value of patient satisfaction in psychotherapeutic services is still discussed controversely. We examined this constructs’ relations to efficacy, economy and acceptance of therapeutic interventions. After a short overview of different measures for patient-satisfaction three aspects of its validity are investigated on the basis of quality-assurance data. Using the ZUF-8, an 8-item questionnaire, relations between patient satisfaction and therapeutic outcomes, patients’ further service utilization and aspects of therapeutic alliance are investigated. Relations between patient satisfaction and therapeutic outcomes are not very strong. There are differences between further service utilization behavior of satisfied vs. dissatisfied patients. Relations between patient satisfaction and therapeutic alliance are marked for certain aspects of therapeutic alliance. Relatively, the effects found were strong whereas absolutely, these effects are rather weak. This is so mostly because only very few patients report dissatisfaction with their treatment.