Zusammenfassung
Erinnern ist, wie jede kognitive Leistung, eingebettet in einen in kognitivistischen Beschreibungen allein nicht mehr faßbaren psychischen Gesamtzusammenhang, der mindestens auch motivationale und emotionale Faktoren umfaßt (vgl. Kuhl, 1983 b). Dies zielt nicht auf den bei Gedächtnisleistungen üblicherweise betonten Charakter des Materials - etwa die vielbehandelte Frage, ob angenehme Erlebnisse besser behalten werden als unangenehme (zusammenfassend: Bock, 1980) -, sondern auf Faktoren, die im Prozeß des Erinnerns selbst zum Tragen kommen. Dazu zählen situative Gestimmtheit (Bower, 1981) ebenso wie relativ dauerhafte, als Aspekt der Persönlichkeit anzusehende Motivstrukturen (McAdams, 1982). Von besonderer Bedeutung ist, wie wir in Kap. 4 gesehen haben, die Art der Aufgabenstellung, deren Einfluß bereits in der älteren Kognitionspsychologie (z.B. Ach, 1910; vgl. Kap. 1) untersucht wurde: Gleich ob eine Versuchsperson auf das Wort „Pferd“ hin frei assoziieren soll oder vom Versuchsleiter zum Vergleich von Pferd mit Hase aufgefordert ist, muß sie auf ihr im Gedächtnis gespeichertes oder aus dem Gespeicherten erschließbares Wissen zurückgreifen.
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Strube, G. (1984). Der Prozeß des Erinnerns. In: Assoziation. Lehr- und Forschungstexte Psychologie, vol 6. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-69633-6_9
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