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Abgrenzungskonflikte im 19. Jahrhundert

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Ist die Psychologie eine Wissenschaft?
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Zusammenfassung

Im 19. Jahrhundert vertraten in der Völkerpsychologie-Kontroverse die Kontrahenten einerseits naturhistorische und andererseits kulturhistorische Standpunkte und Betrachtungsweisen zur Entwicklung der menschlichen Psyche. Das Forschungsprogramm von Lazarus und Steinthal, der eigentlichen Pioniere der Völkerpsychologie, machte im Unterschied zum späteren naturhistorischen Ansatz von Wundt deutlich, dass die Humanpsychologie nicht auf die Biologie reduzierbar ist. Indessen warf Wundt den Begründern der Völkerpsychologie vor, dass sie keine Abgrenzung der Psychologie von der Geschichtswissenschaft vornehmen könnten und ihren Gegenstand auf deren Gebiet ausdehnen würden. Die aus der gesellschaftlichen Entwicklung hervorgehenden artifiziellen Sachverhalte sind auch in der geisteswissenschaftlichen Psychologie relevant, welche die teleologischen Momente des Menschen mitberücksichtigte. Dilthey grenzte sich in seinem geisteswissenschaftlichen Forschungsprogramm der Psychologie vom aufkommenden naturwissenschaftlichen Ansatz ab. Er favorisierte gegenüber dem naturwissenschaftlichen Erklären das Verstehen und kombinierte in methodischer Hinsicht Deskription und Analyse. Für Ebbinghaus war die Einführung logischer Konstruktionen (sog. Konstrukte) in die Psychologie unumgänglich, was Dilthey als logizistischen Übergriff bezeichnete. Demgegenüber wehrten in der Psychologismus-Antipsychologismus-Kontroverse Philosophen Übergriffe der Psychologen auf die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ab.

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Galliker, M. (2016). Abgrenzungskonflikte im 19. Jahrhundert. In: Ist die Psychologie eine Wissenschaft?. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09927-5_4

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  • Publisher Name: Springer, Wiesbaden

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