Zusammenfassung
In der Arbeitsmarktpolitik wird zur Unterstützung Jugendlicher und junger Erwachsener vor allem auf bildungsbezogene Instrumente im sogenannten Übergangssystem gesetzt. Dies geschieht insbesondere mit dem Ziel, die Position von Benachteiligten auf dem Arbeitsmarkt zu stärken. Im Bildungsbericht 2008 wurde die Effektivität dieser Instrumente massiv in Frage gestellt, weil viele der Jugendlichen trotz Förderung keinen qualifizierten Abschluss erreichen und weiterhin Schwierigkeiten haben, einen Ausbildungsplatz zu finden. In Ostdeutschland wird jedoch ein anderer Weg als im Westen des Landes beschritten. Dort werden öffentliche Mittel häufig in berufliche (außerbetriebliche) Ausbildungen investiert, die zu einem anerkannten Ausbildungsabschluss führen. Trotzdem haben die Absolventen dieser Ausbildungen beim Übergang ins Erwerbsleben große Schwierigkeiten. Ausgehend von diesem Befund untersucht der vorliegende Beitrag die Erwerbseinmündung ostdeutscher junger Erwachsener und prüft einige Erklärungsansätze.
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Pötter, U., Prein, G., Steiner, C. (2012). Geförderte Chancen? Der Beitrag der Ausbildungsförderung für den Berufseinstieg im „Laboratorium Ostdeutschland“. In: Becker, R., Solga, H. (eds) Soziologische Bildungsforschung. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie Sonderhefte, vol 52. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00120-9_10
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