Zusammenfassung
a) Die Idee des Eidos. Die Ungleichheit der Menschen hat einen biologischen Grund: die Menschen sind verschieden nach den beiden Geschlechtern, nach der Rasse und nach der Konstitution. Angesichts dieses Tatbestandes im Gesamtsein der Menschen ist die Frage: Ob die endlose Mannigfaltigkeit der individuellen Differenzen nur die Folge ist ebenso mannigfaltiger nur verschieden verteilter Einzelursachen (die Menschen verschiedene Aggregate zufällig durcheinandergewürfelter Elemente) — oder ob es eine begrenzte Zahl von Ganzheiten gibt, in denen die Mannigfaltigkeit der Variationen notwendig zusammengeordnet ist zu zusammengehörenden Gliedern umfassender Gestalten des Menschseins. Das Prinzip solcher Ganzheiten würde nicht mehr ein Kausalfaktor neben anderen sein, sondern etwas, das Wesenszug der Totalität des Menschen wäre. Einzelne Faktoren können sich zwar auswirken auf alle Funktionen, auf alle Erlebens- und Verhaltensweisen des Menschen, aber sie bleiben doch nur einzelne Faktoren neben anderen. Es ist die Idee (subjektiv methodologisch) einer Ganzheit, die uns führt, um das Eidos (objektiv gegenständlich) im Bau der Leib-Seele-Einheit als Strukturganzes einer substantiellen Wesenheit zu begreifen, in dem alle einzelnen Faktoren zu sammengehalten, geordnet, modifiziert sind. Eine Biologie der Persönlichkeit möchte diese Ganzheit des Menschen im Lebensgrund verankert sehen, der in wenigen großen Grundgestalten variiert.
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© 1973 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
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Jaspers, K. (1973). Die generische Artung des Menschen (Eidologie). In: Allgemeine Psychopathologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-62020-1_14
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