Skip to main content

Werkzeugherstellung (Fortsetzung: Bauen.)

  • Chapter
Intelligenzprüfungen an Menschenaffen
  • 45 Accesses

Zusammenfassung

Wenn der Schimpanse ein hoch angebrachtes Ziel mit einer Kiste nicht erreicht, besteht die Möglichkeit, daß er zwei oder noch mehr Kisten aufeinandertürmt und auf diese Weise ankommt. Ob er das wirklich tut, scheint eine einzige und einfache Frage zu sein, die sich schnell entscheiden muß. Stellt man aber Versuche hierüber an, so ergibt sich alsbald, daß das Problem für den Schimpansen in zwei wohl zu unterscheidende Teilanforderungen zerfällt, deren einer er recht leicht gerecht wird, während ihm die andere ungemeine Schwierigkeiten macht. Die erste hält der (erwachsene) Mensch im voraus für das ganze Problem, wo aber für die Tiere die Schwierigkeiten erst recht anfangen, sehen wir zunächst überhaupt kein Problem. Soll in der Beschreibung diese merkwürdige Tatsache so sehr hervortreten, wie sie sich dem Beobachter in der Anschauung aufdrängt, so ist eine Trennung der Versuchsberichte nach diesem Gesichtspunkte durchaus erforderlich. Ich beginne mit der Antwort auf die Frage, die dem Menschen die einzige scheint.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 84.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Alle Tiere zeigten gegen den Raum, in dem die Versuche vorgenommen wurden, eine starke Abneigung, und zwar nicht, weil in ihm experimentiert wurde — dagegen hatten sie gar nichts —, sondern wegen der unerträglichen trockenen Hitze, die in ihm zumeist herrschte. Ich konnte in jenen Tagen aus äußeren Gründen nirgends sonst experimentieren, habe es aber später nach Möglichkeit vermieden. — Einige Torheiten, die hier beobachtet wurden, sind wohl zum Teil Erschöpfungssymptome.

    Google Scholar 

  2. Statt als Springstange benutzt Chica den Stock auch bisweilen zum Schlagen

    Google Scholar 

  3. Ich bemerkte erst später, daß ich in den ersten Monaten die Tiere überhaupt etwas stark anstrengte; die ihnen und dem Klima angemessene Langsamkeit des Vorgehens bildete sich erst mit der Zeit aus.

    Google Scholar 

  4. Zu große Fehler dieser Art gegenüber dem Ziel werden auch leicht und „echt“ korrigiert (vgl. Koko); hier kommt kein Formfaktor höherer Art, sondern nur „grobe Distanz“ ins Spiel.

    Google Scholar 

  5. Br löst es wohl selten „echt“; aber sehr beachtenswert erscheint mir, daß Fälle vorkommen (wie die beschriebenen), wo doch wenigstens das anschauliche Problem als solches gewissermaßen wirkt und, da die Lösung nicht eintritt, den Schimpansen in einem ratlosen Zustand festhält: Br könnte ja die zweite Kiste auch einfach auf die erste irgendwie fallen lassen und brauchte nicht zu stocken; auch Unsicherheit kann bisweilen ein gutes Zeichen sein.

    Google Scholar 

  6. Bei Fachgelehrten natürlich in allen Graden durchsetzt mit physikalischer Wissenschaft im strengen Sinn.

    Google Scholar 

  7. Sofort nach der Aufnahme ist das Unglück denn auch geschehen.

    Google Scholar 

  8. Nueva ging mit Raumformen so viel klarer um als alle andern, daß man daran denken könnte, sie hätte vielleicht auf etwas andere Art gebaut, wenn sie überhaupt bis zu Bauversuchen gekommen wäre. — Daß eine „optische Schwäche“ vorliegt, gilt deshalb auf jeden Fall, weil auch die naive „Gravitationsphysik“, die „Schwere“, zum guten Teil optisch festgelegt ist.

    Google Scholar 

  9. Derartiges kommt nur durch Zufall zustande. Niemals hat eines der Tiere einen Aufbau absichtlich nach dem Brückenprinzip gemacht, obwohl ich ihnen in mehreren Versuchen ein solches Verfahren recht nahelegte, z. B. das Ziel hoch aufhängte, links und rechts von ihm schwere, feste Sockel von vornherein aufstellte und ein starkes Brett in die Nähe brachte, so daß sie dieses nur quer hinüberzulegen brauchten, um auf ihm, in der Mitte stehend, das Ziel zu erreichen. Das Brett wurde (von Sultan und Chica) stets als Springstock gebraucht. — Ähnlich wie dieser sind auch alle sonstigen Versuche mißlungen, in denen prinzipiell das Angreifen zweier Kräfte zugleich eine Rolle spielt.

    Google Scholar 

  10. Neuere Versuche hierüber blieben unklar.

    Google Scholar 

  11. W. Stern, Ztschr. f. angew. Psychol. 1909. — F. Oetjen, Ztschr. f. Psychol. 71, I9I5.

    Google Scholar 

  12. M. Wertheimer, a. a. O. S. 93ff

    Google Scholar 

  13. Obwohl auch er sicherlich sieht, daß es „verschiedene Dinge“ sind, und, wie diese ganze Schrift zeigt, nicht etwa nur diffuse „Erlebniskomplexe“ durchmacht (vgl. Volkelt, Vorstellungen der Tiere [1914], — wo niedere Tierformen betrachtet werden). Freilich haben die Dinge des Schimpansen auch nicht alle Eigenschaften unserer Dinge.

    Google Scholar 

  14. Über „Hineinlegen“ und „Anthropomorphismus“ habe ich mich bereits genügend geäußert. Hier liegt wiederum gar nichts Mehrdeutiges vor.

    Google Scholar 

  15. Konsul ist im Oktober 1914 eingegangen.

    Google Scholar 

  16. A. Sokolowsky hat im Hagenbeckschen Tierpark eine Anzahl von Anthropoiden beobachtet („Beobachtungen über Menschenaffen“, 1908). Einige in seinem Bericht erwähnte Intelligenzleistungen der Tiere finde ich von anderen Forschern angezweifelt. Nun ist es richtig, daß ein Psychologe seine Ausdrucks weise im Beschreiben hier und da etwas vorsichtiger wählen, auch zurückhaltender im Ergänzen von nicht Beobachtetem sein würde; aber die Tatsachen im groben kommen mir nach den Erfahrungen bis zu diesem Kapitel nur wahrscheinlich vor, und der Autor hat sehr gut erkannt, daß der Anthropoide unter geeigneten Umständen durchaus einsichtig verfährt. — Vergessen wir auch nicht, daß Sokolowsky wohl zuerst angeraten hat, die Anthropoiden sollten (bei den Mängeln aller Gelegenheitsbeobachtung) in besonderen Instituten nach den Gesichtspunkten experimenteller Psychologie untersucht werden.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1921 Julius Springer in Berlin

About this chapter

Cite this chapter

Köhler, W. (1921). Werkzeugherstellung (Fortsetzung: Bauen.). In: Intelligenzprüfungen an Menschenaffen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47574-0_6

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-47574-0_6

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-47216-9

  • Online ISBN: 978-3-642-47574-0

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics