Zusammenfassung
Netzhautbilder sind zweidimensionale Lichtmuster, die von den Photorezeptoren erfasst und in elektrische Signale übersetzt werden. Unser visuelles System ist in der Lage, aus der retinalen Verschiebung dieser Lichtmuster die Bewegung von unterscheidbaren Objekten in einem dreidimensionalen Raum abzuleiten. Diese Leistung stellt eine elementare Funktion dar, die von einem spezialisierten visuellen Pfad getragen wird. Den bahnbrechenden Konzepten von Reichhardt und Mitarbeitern zufolge wird visuelle Bewegung auf der Grundlage des Prinzips der Autokorrelation detektiert, ein Prozess, an dessen Ausgang richtungsselektive Neurone stehen. Solche Neurone sind bei Tieren ohne Fovea bereits in der Retina anzutreffen und finden sich bei Primaten v. a. im visuellen Kortex, dort mit höchster Prävalenz in den Arealen MT und MST. Die kortikalen Elemente des Systems des Bewegungssehens vereinen monokuläre mit binokulären Mechanismen und tragen zu verschiedenen Funktionen unseres Sehens, wie der Detektion von Objekt- oder Eigenbewegung, der Bildsegmentierung, dem Tiefensehen und der Generierung motorischer Leistungen bei.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2006 Springer Medizin Verlag Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Haarmeier, T. (2006). Bewegungssehen, Stereopsis und ihre Störungen. In: Karnath, HO., Thier, P. (eds) Neuropsychologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/3-540-28449-4_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/3-540-28449-4_4
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-28448-2
Online ISBN: 978-3-540-28449-9
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)